
Die Vanillegebäckrollen im Mallorca-Stil wecken sofort Erinnerungen an die traditionellen Bäckereien dieser Mittelmeerinsel, wo der verführerische Duft von Vanille und frischer Butter schon bei Tagesanbruch durch die engen Gassen strömt. Diese hausgemachte Version fängt das Wesen dieses symbolischen spanischen Gebäcks ein: eine wunderbar fluffige Textur, ein intensives Vanillearoma und diese leichte Zimtnote, die bei jedem Bissen den Gaumen wärmt.
Letzten Monat hab ich diese Röllchen für einen Sonntagsbrunch zubereitet, und mein Schwager, der eigentlich nicht so auf Süßes steht, hat mich noch vor Ende der Mahlzeit nach dem Rezept gefragt. Das Geheimnis liegt im doppelten Gehen des Teigs, der diese unvergleichliche luftige Textur erzeugt – das Markenzeichen echter Mallorca-Brötchen.
Hauptzutaten
- Allzweckmehl - Nimm ein hochwertiges Mehl mit mittlerem Proteingehalt (10-12%). Ich hab gemerkt, dass Mehle mit zu hohem Proteingehalt eine weniger zarte Textur ergeben
- Backhefe - Trockenhefe ist praktisch, aber wenn du Zugang zu frischer Hefe hast, verwende 15g für ein noch authentischeres Ergebnis
- Vanilleextrakt - Spar nicht an der Qualität. Ein natürlicher Extrakt oder noch besser, das Mark einer Vanilleschote, wird das Aromaprofil deiner Brötchen komplett verwandeln
- Butter - Wähle eine hochwertige Butter mit hohem Fettgehalt für ein reichhaltigeres und geschmackvolleres Ergebnis
Die Temperatur der Zutaten spielt eine wichtige Rolle. Als ich dieses Rezept das letzte Mal zubereitet habe, hab ich meine Eier eine Stunde vorher aus dem Kühlschrank genommen, und das Ergebnis war deutlich besser – der Teig war geschmeidiger und ging großzügiger auf.
Ausführliche Anleitung
Die Hefe aktivieren
Prüfe zuerst, ob deine Hefe aktiv ist. Die Milch sollte lauwarm sein (43°C) – zu heiß würde die Hefe abtöten, zu kalt würde sie nicht ausreichend aktivieren. Nachdem du Milch, Zucker und Hefe vermischt hast, warte geduldig, bis die Mischung schaumig wird – ein Zeichen, dass deine Hefe bereit ist zu arbeiten. Dieser Vorgang dauert je nach Frische der Hefe etwa 5 bis 10 Minuten. Eine erfolgreiche Aktivierung erkennst du an einem leichten Duft nach frischem Brot und kleinen Bläschen an der Oberfläche.
Teigzubereitung und Kneten
Sobald die Hefe aktiv ist, füge behutsam die leicht verquirlten Eier, die lauwarme geschmolzene Butter (nicht heiß), den Vanilleextrakt und das Salz hinzu. Die schrittweise Zugabe des Mehls ist entscheidend – beginne mit der Hälfte, dann gib den Rest nach und nach hinzu, bis du einen Teig hast, der sich von den Schüsselwänden löst, aber leicht klebrig bleibt. Widerstehe der Versuchung, zu viel Mehl hinzuzufügen, das würde deine Brötchen dicht machen. Durch das Kneten wird aus dieser klebrigen Masse ein glatter, elastischer Teig. Dehne ihn und falte ihn wieder zusammen, drehe ihn zwischen jeder Bewegung um eine Vierteldrehung. Nach 8 bis 10 Minuten sollte der Teig geschmeidig und seidig sein und unter Fingerdruck leicht zurückspringen.
Erste Gärphase
Gib den Teig in eine leicht geölte Schüssel und bedecke ihn mit einem feuchten Tuch oder Frischhaltefolie. Die ideale Temperatur zum Gehen liegt zwischen 27 und 30°C, an einem zugfreien Ort. Wenn deine Küche kühl ist, heize deinen Backofen leicht vor (nicht über 40°C), schalte ihn aus und stelle dann deinen Teig hinein. Geduld ist hier wichtig – langsames Gehen entwickelt komplexere Aromen. Der Teig ist bereit, wenn er sein Volumen verdoppelt hat und ein leichter Fingerdruck eine Delle hinterlässt, die sich nicht sofort wieder schließt.
Formen der Brötchenrollen
Nach der ersten Gärphase drücke den Teig sanft auf einer bemehlten Arbeitsfläche zusammen. Rolle ihn zu einem gleichmäßigen Rechteck von etwa 6 mm Dicke aus und achte darauf, eine rechteckige Form mit sauberen Kanten beizubehalten. Bestreiche gleichmäßig mit geschmolzener Butter, dann bestreue mit der Zucker-Zimt-Mischung und lass dabei einen Rand von etwa 1 cm an einer der langen Seiten frei. Rolle den Teig von der gegenüberliegenden Seite dieses Randes auf, fest genug, um die Spirale zu halten, aber ohne den Teig zu zerdrücken. Für gleichmäßige Scheiben verwende einen Teigschneider oder ein scharfes Messer und markiere zuerst leicht die 12 Abschnitte.
Zweite Gärphase
Lege die Teigrollen in eine vorher gebutterte oder mit Backpapier ausgelegte Backform und lass etwa 2 cm Platz zwischen den einzelnen Brötchen. Sie werden sich nach dem Gehen leicht berühren, was diese charakteristische weiche Textur erzeugt, bei der die Brötchen sich zart auseinanderziehen lassen. Decke sie wieder ab und lass sie 30 bis 45 Minuten an einem warmen Ort gehen. Die Brötchen sind backfertig, wenn sie sichtbar aufgegangen sind und leicht und luftig aussehen.

Perfektes Backen
Heize deinen Ofen mindestens 20 Minuten vor dem Backen auf 175°C vor, um eine stabile Temperatur zu gewährleisten. Schiebe die Brötchen in die mittlere Schiene und beobachte die Bräunung nach 15 Minuten genau. Sie sollten eine gleichmäßige goldene Farbe erreichen – das Zeichen einer perfekten Backzeit. Das Bestreichen mit geschmolzener Butter direkt nach dem Herausnehmen aus dem Ofen ist wichtig – es verleiht nicht nur einen appetitlichen Glanz, sondern auch einen zusätzlichen butterigen Geschmack, der in die noch warme Kruste einzieht.
Ich habe diese Brötchen vor einigen Jahren während einer Reise nach Mallorca entdeckt. Eine einheimische Bäckerin erklärte mir, dass der Schlüssel zu ihrer einzigartigen Textur im Reichtum des Teigs an Eiern und Butter sowie in der doppelten Gärung liegt. Seitdem bemühe ich mich, dieses unvergleichliche Gefühl von Leichtigkeit nachzuahmen, das die authentischen mallorquinischen Ensaïmadas auszeichnet.
Persönliche Gedanken
Diese leckeren Vanillegebäckrollen im Mallorca-Stil sind für mich die perfekte Verbindung zwischen spanischer Backtradition und dem universellen Genuss von Zimtgebäck. Jeder Bissen ist eine Einladung zum Reisen, ein Moment reiner Gaumenfreude, der ein einfaches Frühstück in ein unvergessliches Erlebnis verwandelt. Ob du sie noch warm aus dem Ofen genießt oder am nächsten Tag leicht aufgewärmt – diese fluffigen Brötchen werden jeden Gaumen erobern und Herzen erwärmen.
Häufig gestellte Fragen
- → Wie lange sind die Brioches haltbar?
- Bewahren Sie sie in einem luftdichten Behälter bei Zimmertemperatur für 2-3 Tage auf oder im Kühlschrank bis zu einer Woche.
- → Können die Brioches eingefroren werden?
- Ja, sie sind bis zu 2 Monate einfrierbar. Einfach bei Raumtemperatur auftauen und leicht erwärmen vor dem Servieren.
- → Wie bekomme ich die perfekte Teigkonsistenz?
- Den Teig an einem warmen, zugfreien Ort gehen lassen. Ideal sind Temperaturen zwischen 25-30°C.
- → Kann man andere Gewürze verwenden?
- Natürlich! Versuchen Sie es mal mit Muskat, Ingwer oder einem Hauch Orangenschale für eine andere Note.
- → Wie serviert man die Brioches am besten?
- Pur schmecken sie wunderbar, können aber auch mit einem Vanilleguss oder Puderzucker verfeinert werden.