Anheften
Kanelbullar sind für mich der Inbegriff schwedischer Gemütlichkeit — jedes Jahr backe ich sie mit meiner Familie, wenn die Tage etwas kürzer werden und die Wohnung sich langsam mit dem Duft von Zimt und Kardamom füllt. Soft, aromatisch und unwiderstehlich warm schmecken sie einfach immer und machen selbst einen trüben Sonntag zum Highlight.
Ich erinnere mich gerne an meinen ersten Versuch mitten im Herbst, als plötzlich Freunde vorbeikamen und wir frischgebackene Kanelbullar noch lauwarm auf dem Sofa gegessen haben. Das Rezept gehört mittlerweile fest zu meinen Lieblingsbackbüchern und wird immer wieder gewünscht.
Zutaten
- Mehl: Sorgt für die richtige Struktur, damit der Teig schön elastisch wird. Nimm am besten feines Weizenmehl für ein saftiges Ergebnis.
- Zucker: Unterstützt die Hefegärung und gibt die nötige Süße. Besonders feiner Backzucker löst sich perfekt auf.
- Salz: Balanciert die Aromen und hebt die Süße hervor. Ich verwende gern feines Meersalz für ein rundes Aroma.
- Kardamom: Gibt das einzigartige würzige Aroma, am besten frisch zerstoßen für maximalen Duft.
- Frische Hefe: Treibt den Teig locker auf und bringt das berühmte Volumen — den Unterschied schmeckt man tatsächlich.
- Milch: Aktiviert die Hefe und macht den Teig besonders zart. Nimm gern Vollmilch für eine cremigere Krume.
- Butter: Bringt Geschmeidigkeit, Geschmack und eine feine Krume. Lass sie immer völlig weich werden, bevor du sie verarbeitest.
- Butter für die Füllung: Sorgt dafür, dass der Zimtgeschmack intensiv bleibt. Backe mit guter Qualität für ein intensives Aroma.
- Feiner Zucker für die Füllung: Verschmilzt besser mit Zimt und Butter.
- Zimt: Gibt das charakteristische kräftige Aroma, das duftende Herzstück. Frisch gemahlener Zimt ist immer mein Geheimtipp.
- Ei: Sorgt für die herrlich goldene Oberfläche. Am besten wirklich gut verquirlen für ein gleichmäßiges Finish.
- Hagelzucker oder Perlzucker: Bieten ein köstlich knuspriges Topping. Achte auf echten schwedischen Perlzucker, wenn möglich — das macht optisch richtig was her.
Zubereitung Schritt für Schritt
- Hefe auflösen:
- Die frische Hefe in lauwarmer Milch sorgfältig verrühren und mindestens fünf Minuten ruhen lassen, bis leichte Bläschen entstehen. So weißt du, die Hefe ist aktiv und kann ihre Arbeit tun.
- Trockene Zutaten mischen:
- Mehl, Zucker, Salz und frisch gemahlenen Kardamom in einer großen Schüssel gleichmäßig vermengen. Das sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der Aromen im Teig.
- Teig herstellen:
- Die Hefemilch sowie die geschmolzene Butter zum Mehlgemisch geben. Nun mit den Händen oder einer Küchenmaschine zu einem richtig glatten, elastischen Teig verarbeiten. Das kann ruhig acht bis zehn Minuten dauern, so entwickelt sich das Klebergerüst und die Kanelbullar werden später schön fluffig.
- Teig gehen lassen:
- Den Teig gut abgedeckt an einem warmen Ort mindestens eine Stunde gehen lassen, bis er sich sichtbar vergrößert hat. Die Wärme ist wirklich wichtig, damit die Hefe ihr volles Potenzial entfalten kann.
- Füllung zubereiten:
- Butter, Zucker und Zimt miteinander verrühren, bis eine streichfähige Masse entsteht. Je gleichmäßiger die Mischung, desto besser der Geschmack in jeder einzelnen Schnecke.
- Ausrollen und füllen:
- Den gegangenen Teig auf einer bemehlten Fläche zu einem Rechteck ausrollen, circa dreißig auf vierzig Zentimeter. Damit die Teigplatte beim Schneiden nicht klebt, immer genug Mehl unten drunter streuen.
- Füllen und aufrollen:
- Die komplette Zimtbuttermasse gleichmäßig auf dem Teig verstreichen. Nun das Rechteck eng von der langen Seite her aufrollen. Je enger, desto mehr schöne Lagen bekommst du am Ende.
- Schneiden und ruhen:
- Mit einem scharfen Messer circa zwei Zentimeter dicke Scheiben abschneiden. Diese dann auf ein Backblech mit Backpapier legen und nochmal abgedeckt dreißig Minuten ruhen lassen. Das macht sie besonders luftig.
- Ofen vorheizen:
- Backofen auf zweihundert Grad Ober Unterhitze stellen, nur so bekommen die Kanelbullar den typisch goldbraunen Glanz.
- Bestreichen und bestreuen:
- Die Schnecken mit verquirltem Ei bepinseln und großzügig mit Hagelzucker oder Perlzucker bestreuen. Dadurch entsteht das typische knackige Topping.
- Backen:
- Die Kanelbullar auf mittlerer Schiene zehn bis zwölf Minuten backen, bis sie goldbraun sind. Perfekt sind sie, wenn sie hocharomatisch duften und eine leicht gebräunte Oberfläche haben.
- Abkühlen lassen und genießen:
- Nach dem Backen einige Minuten auf dem Blech abkühlen lassen. Noch lauwarm schmecken sie am besten und sind herrlich weich.
Mit Freunden und Familie zusammen schmecken sie gleich doppelt so gut. Kardamom ist für mich das Herz dieses Gebäcks — schon beim Backen erfüllt sein würzig frischer Duft das ganze Haus und alle wissen sofort: jetzt wird es richtig gemütlich. Ich erinnere mich jedes Jahr im Advent wie wir als Familie in der Küche stehen, jeder rollt seine Schnecken und am Ende wird gemeinsam stolz probiert.
Lagerung
Frisch gebackene Kanelbullar schmecken einfach am besten, doch du kannst sie problemlos luftdicht aufbewahren. Sie bleiben ein bis zwei Tage sehr saftig. Am liebsten friere ich einen Teil gleich nach dem Backen ein und taue sie bei Bedarf im Ofen auf, dann sind sie fast wie frisch.
Zutaten ersetzen
Du kannst statt frischer Hefe auch Trockenhefe verwenden, dabei reicht ein Päckchen. Die Butter lässt sich bei Bedarf durch pflanzliche Margarine ersetzen. Frisch gemahlener Kardamom bringt den besten Geschmack, aber notfalls tut es auch gemahlener. Gekaufter Zimt gibt besonders intensives Aroma, wenn er erst kurz vor dem Backen gemahlen wurde.
Serviervorschlag
Klassisch werden Kanelbullar in Schweden zum Fika gereicht, die berühmte Kaffeepause des Landes. Ich serviere sie gern lauwarm mit einer Tasse kräftigem Kaffee oder heißer Schokolade. Für Gäste einfach die Schnecken dekorativ auf eine große Platte legen, ein wenig Extra Hagelzucker dazu und jeder darf zugreifen.
Kulturelle Hintergründe
Kanelbullar haben eine lange Tradition in Schweden und stehen symbolisch für Gastfreundschaft und gemeinsame Pausen. Das Originalrezept gibt es seit Anfang des 20. Jahrhunderts und hat längst seinen Weg in viele Backstuben außerhalb Schwedens gefunden. Für viele ist das Backen von Kanelbullar bis heute ein fester Bestandteil der Familienzeit geworden.
Saisonale Varianten
Im Herbst kann man gehackte Haselnüsse oder fein gewürfelte Äpfel zur Füllung geben. Zu Weihnachten mische ich extra Gewürze wie gemahlenen Piment und etwas Vanille für ein festliches Aroma. Im Sommer sorgen frische Zesten von Biozitrone im Teig für eine leichte frische Note.
Ich habe nach etlichen Backdurchläufen gelernt, dass ein bisschen mehr Kardamom und frischer Zimt aus einfachem Hefegebäck echte Genussmomente machen. Kanelbullar lassen sich nach dem Backen auch herrlich einfrieren und bei Bedarf schnell auftauen – so hat man immer ein Stück Schweden zuhause.
Fragen & Antworten zur Rezeptanleitung
- → Wodurch wird der Teig besonders locker?
Die Kombination aus frischer Hefe, Milch und sorgfältigem Kneten sorgt für eine luftige Textur.
- → Welche Rolle spielt Kardamom?
Kardamom verleiht den Schnecken das typische, würzige Aroma und unterstreicht den Zimtgeschmack.
- → Wie gelingt die goldbraune Oberfläche?
Durch das Bestreichen mit verquirltem Ei und das Backen bei Ober-/Unterhitze entsteht eine schöne Bräunung.
- → Kann ich andere Zuckerarten für das Topping nutzen?
Anstelle von Hagelzucker eignet sich auch Perlzucker, beides sorgt für Knusprigkeit.
- → Wie bewahre ich Kanelbulle am besten auf?
Luftdicht verpackt bleiben sie mehrere Tage frisch und lassen sich auch gut einfrieren.