
Diese Erdbeer-Rhabarber-Tarte Linzer-Art ist für mich der Inbegriff von Frühsommer auf der Kuchengabel. Fruchtige Füllung trifft auf mürben Mandelteig und dekoratives Gitter – seitdem ich diese Kombination entdeckt habe, landet sie jedes Jahr zur Erdbeerzeit auf unserer Kaffeetafel.
Ich habe die Tarte das erste Mal zum Geburtstag meiner Schwester gebacken – seitdem bekomme ich immer den Auftrag dafür, wenn wieder Erdbeeren und Rhabarber Saison haben.
Zutaten
- Weizenmehl: gibt dem Teig Struktur, am besten zu Type 405 greifen für feines Backergebnis
- Gemahlene Mandeln: machen den Teig besonders mürbe, frisch gemahlene ohne Haut geben das beste Aroma
- Feiner Zucker: bringt Süße und sorgt für goldbraune Kruste
- Eine Prise Salz: verstärkt die Aromen im Teig
- Eier: binden den Teig und geben Stabilität, mittelgroße Eier verwenden
- Kalte Butter: ist das A und O für einen zarten Mürbeteig, beste Qualität sorgt für feinen Geschmack
- Erdbeeren: liefern Fruchtigkeit, am besten saisonal und aromatisch kaufen
- Rhabarber: sorgt für angenehme Säure, jung und fest für beste Textur wählen
- Apfelsaft: gibt der Füllung milde Süße, naturtrüb bevorzugen
- Vanillepuddingpulver: wird für Bindung und feine Vanillenote benötigt, auf guten Eigengeschmack achten
- Eigelb: für die goldene Gitterlasur
- Hagelzucker: sorgt für das knusprige Extra obendrauf
- Puderzucker: zum Bestäuben für den letzten Schliff
- Etwas Mehl: zum Ausrollen des Teigs
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Der Mürbeteig:
- Mehl, Mandeln, Zucker, Salz, Eier und Butter mit etwas kaltem Wasser entweder mit Knethaken oder schnell per Hand zu einem glatten Teig verarbeiten. Zwei Drittel davon in einer gefetteten und bemehlten Tarteform verteilen. Boden und Rand gut andrücken. Abgedeckt für mindestens 30 Minuten kaltstellen, so bleibt der Teig wunderbar mürbe.
- Das Gitter vorbereiten:
- Den restlichen Teig auf einer leicht bemehlten Fläche etwa 20 mal 30 Zentimeter rechteckig ausrollen. Mit einem Messer zehn etwa zwei Zentimeter breite Streifen schneiden. Diese nebeneinander auf ein bemehltes, rundes Brett legen und zu einem klassischen Gitter flechten. Kaltstellen, damit das Gitter später leicht auf der Tarte platziert werden kann.
- Die Fruchtfüllung kochen:
- Erdbeeren waschen, putzen und halbieren. Rhabarber schälen und in kleine Stücke schneiden. Den Apfelsaft bis auf ein paar Esslöffel zum Kochen bringen. In einer kleinen Schüssel Puddingpulver mit Zucker und den zurückbehaltenen Esslöffeln Saft glatt rühren. In den heißen Apfelsaft einrühren, kurz aufkochen lassen und dann die vorbereiteten Erdbeeren und Rhabarber untermischen. Die Füllung auf dem gekühlten Mürbeteigboden verteilen.
- Das Gitter und Backen:
- Nun das geflochtene Gitter vorsichtig von der Platte auf die Tarte heben. Überstehenden Teig abschneiden, Gitter an den Rand drücken. Eigelb mit etwas Wasser verquirlen und die Teigstreifen damit bestreichen, Hagelzucker darüberstreuen. Die Tarte im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad Ober-/Unterhitze oder 175 Grad Umluft etwa eine Stunde backen. Nach 45 Minuten ggf. die Tarte mit Folie abdecken, damit sie nicht zu dunkel wird. Nach dem Backen auf einem Kuchengitter komplett auskühlen lassen und aus der Form lösen. Zum Schluss mit Puderzucker bestäuben und nach Belieben mit Vanilleeis servieren.

Ich liebe es, wie sich der Mandeldeig mit dem fruchtigen Kern verbindet. Mein Lieblingsmoment ist immer das erste Anschneiden – da duftet die ganze Küche nach Erdbeer und Vanille. Frisch gebacken zum Familienkaffee gab es bei uns immer extra dick Puderzucker obendrauf.
Aufbewahrungstipps
Reste der Tarte können gut abgedeckt bis zu zwei Tage im Kühlschrank bleiben. So bleibt der Boden schön mürbe. Ein Tipp aus meiner Küche: die Tarte erst kurz vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben, dann sieht sie besonders frisch aus.
Zutaten-Alternativen
Für eine nussige Variante lassen sich anstelle von Mandeln auch Haselnüsse verwenden. Wer keinen Apfelsaft hat, kann genauso gut milden Birnensaft nehmen. Das Puddingpulver lässt sich durch Speisestärke plus Vanillemark oder -extrakt ersetzen.
Serviervorschläge
Lauwarm mit einer Kugel Vanilleeis ist diese Tarte ein Hit auf jedem Sommerfest. Auch leicht geschlagene Sahne passt wunderbar dazu. Zum Brunch schneide ich sie gern in kleine Stücke für das Buffet.
Kulinarischer Hintergrund
Die Linzer Tarte gilt als österreichischer Klassiker. Das kunstvolle Gitter ist typisch und stammt eigentlich von der berühmten Linzer Torte. Durch die Kombination mit Erdbeeren und Rhabarber bekommt sie ein fruchtiges Frühlings-Update und bringt ein Stück Tradition auf den Tisch.

Häufig gestellte Fragen
- → Wie gelingt der Mürbeteig besonders zart?
Verwende kalte Butter und arbeite zügig, um den Teig nicht zu sehr zu erwärmen. Nach dem Kneten den Teig unbedingt kühlen.
- → Muss der Rhabarber geschält werden?
Junger Rhabarber muss in der Regel nicht geschält werden, bei älteren Stangen empfiehlt sich das Entfernen der äußeren Fasern.
- → Kann ich die Tarte auch mit anderem Obst zubereiten?
Ja, auch Himbeeren, Kirschen oder Johannisbeeren eignen sich hervorragend als fruchtige Füllung.
- → Wie bewahre ich die Tarte am besten auf?
Am besten bewahrst du die Tarte kühl und abgedeckt auf. Sie bleibt so zwei bis drei Tage frisch.
- → Kann der Teig am Vortag vorbereitet werden?
Ja, der Teig lässt sich problemlos am Vortag vorbereiten und im Kühlschrank aufbewahren.
- → Womit lässt sich die Tarte verfeinern?
Gehackte Nüsse oder etwas Zimt im Teig verleihen zusätzliches Aroma. Mit Puderzucker verziert, wird sie besonders hübsch.