Anheften
Diese süße Martinsbrezel aus luftigem Hefeteig gehört für mich untrennbar zu St Martin und leuchtender Laternenzeit. Im November gibt es bei uns traditionell selbstgemachte Brezeln, die schon beim Backen himmlisch duften und viele Kindheitserinnerungen wecken.
Ich erinnere mich, wie ich meine erste eigene Brezel als Kind verdreht habe. Sie sah damals ganz schön krumm aus, aber wurde trotzdem blitzschnell aufgegessen.
Zutaten
- Weizenmehl Type 550: gibt der Brezel die beste Struktur, verwende frisches Mehl für perfekte Konsistenz
- Salz: hebt die Süße und betont feinen Geschmack, am besten feines Salz nehmen
- Zucker: für leichte Süße und goldene Kruste, fein rieselnder Zucker löst sich gut auf
- Milch: macht den Teig besonders zart und locker, frische Vollmilch sorgt für Aroma
- Butter: bringt Geschmack und Saftigkeit, weiche Butter lässt sich besser einarbeiten
- Frische Hefe: sorgt für luftige Lockerung, auf Haltbarkeit achten, möglichst frisch verwenden
- Ei: verleiht Farbglanz und bindet den Teig, Hühnereier Größe M sind ideal
- Zum Bestreichen Ei: für goldene Oberfläche
- Hagelzucker: sorgt für knusprige und süße Kruste, Perlzucker bleibt auch nach dem Backen sichtbar
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Teig vorbereiten:
- Milch in einem kleinen Topf lauwarm erwärmen, Butter hinzufügen und darin zerlassen, die Hefe in kleinen Stückchen in die warme Milch bröseln und gründlich mit einem Schneebesen einrühren, bis sie sich ganz aufgelöst hat.
- Trockene Zutaten mischen:
- Mehl, Salz und Zucker sorgfältig in einer großen Schüssel vermengen, damit sich die Aromen gleichmäßig verteilen.
- Teig kneten:
- Hefemilch und das Ei zu den trockenen Zutaten geben, alles mit den Knethaken des Handmixers oder von Hand zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten, mindestens sieben Minuten kneten, damit sich ein elastischer Teig bildet. Schüssel mit einem Geschirrtuch abdecken und den Teig an einem warmen Ort für eine Stunde ruhen lassen, das Volumen soll sich deutlich vergrößern.
- Teig teilen und formen:
- Den gegangenen Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben, nochmals kurz durchkneten, in acht Portionen teilen. Jedes Stück zu einer etwa 40 cm langen Rolle formen, mit leichtem Druck gleichmäßig dünn rollen, anschließend jede Rolle zu einer Brezel drehen und die Enden fest andrücken.
- Letzte Gehzeit:
- Die geformten Brezeln mit etwas Abstand auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, locker abdecken und nochmals 15 Minuten ruhen lassen, so werden sie besonders locker.
- Backofen und Bestreichen:
- Den Backofen rechtzeitig auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen, das Ei mit einer Gabel verquirlen und damit die Brezeln bestreichen, dann reichlich Hagelzucker aufstreuen.
- Backen:
- Brezeln in den Ofen geben und 15 bis 18 Minuten goldgelb backen, darauf achten, dass sie nicht zu dunkel werden, am besten im Auge behalten. Danach auf einem Gitter abkühlen lassen und am besten ganz frisch genießen.
Ich liebe besonders den Duft von frischer Hefe und Butter im Haus, wenn die Brezeln backen. Die Hagelzuckerkruste erinnert mich immer an früher, als wir nach dem Umzug mit Laternen zum Bäcker gelaufen sind und noch warme Brezeln als Belohnung bekamen.
Aufbewahrungstipps
Martinsbrezel schmeckt frisch gebacken am allerbesten. Wenn du Reste hast, die Brezeln luftdicht verpacken und spätestens am nächsten Tag genießen. Zum Auffrischen am besten kurz im Ofen erwärmen. Nach dem vollständigen Auskühlen kann man sie auch einfrieren, einzeln in Gefrierbeutel legen und bei Zimmertemperatur oder im Ofen wieder auftauen.
Zutaten austauschen
Du kannst den Kristallzucker gegen braunen Zucker ersetzen, dies bringt ein leichtes Karamellaroma. Statt Butter funktioniert auch pflanzliche Margarine, wenn eine vegane Alternative gewünscht ist. Wer mag, bestreut die Brezeln vor dem Backen noch mit Mandelsplittern, das gibt einen besonderen Biss.
Serviervorschläge
Martinsbrezel passen bestens zu Kakao, Kaffee oder Tee und sind auch pur ein Genuss. Kleinere Brezeln sehen dekorativ auf Kindergeburtstagen oder Festtafeln aus. Mit etwas Butter und Marmelade bestrichen wird sie zum süßen Frühstückshighlight.
Kultureller und saisonaler Hintergrund
Die Martinsbrezel ist im Rheinland und in anderen Teilen Deutschlands ein festes Ritual am Sankt Martinstag. Sie symbolisiert Teilen und Freude. Besonders Kinder lieben diesen süßen Hefeteig. Die Tradition stammt aus der Zeit, in der Gebäck an Arme verteilt wurde. Heute backen viele Familien sie zum Laternenumzug oder verschenken sie im Freundeskreis.
Saisonale Anpassungen
Im Frühling kann Zitronenschale in den Teig gerieben werden. Im Herbst schmeckt ein Hauch Zimt sehr gut dazu. Zur Weihnachtszeit lassen sich fein gehackte Trockenfrüchte oder etwas Tonkabohne ergänzen.
Erfolgsgeschichten
Viele meiner Freunde backen jetzt zur St Martinszeit diese Brezeln mit ihren Kindern gemeinsam. Es sorgt jedes Jahr für viel Backspaß und leuchtende Augen. Besonders schön war der Moment, als meine kleine Nichte ihre allererste eigene Brezel ganz stolz aus dem Ofen holte.
Gefriertrick
Die fertig gebackenen Martinsbrezeln lassen sich problemlos einfrieren. Am besten direkt nach dem Auskühlen verpacken. Wer Gäste erwartet, kann sie so schon Wochen vorher vorbereiten und am St Martinstag einfach kurz aufbacken.
Mit Liebe selbst gebacken schmeckt Martinsbrezel am besten. Viel Freude beim Ausprobieren und Teilen!
Fragen & Antworten zur Rezeptanleitung
- → Wie gelingt ein lockerer Hefeteig für Martinsbrezel?
Die Milch leicht erwärmen und mit Butter und Hefe vermengen. Nach gründlichem Kneten den Teig abgedeckt ausreichend ruhen lassen, so entwickelt er die typische Lockerheit.
- → Ist Trockenhefe als Alternative möglich?
Ja, Trockenhefe kann verwendet werden. Dafür die angegebene Menge durch ein Päckchen Trockenhefe ersetzen und ebenfalls gut mit den übrigen Zutaten vermengen.
- → Wie formt man die typische Brezelform?
Den Teig zu ca. 40 cm langen Rollen ausrollen, Enden überschlagen und in der Mitte festdrücken, sodass die klassische Brezelsilhouette entsteht.
- → Wie lange muss der Teig ruhen?
Der Teig sollte nach dem Kneten mindestens 1 Stunde und vor dem Backen nochmals 15 Minuten ruhen, um ein bestes Ergebnis zu erzielen.
- → Kann man Martinsbrezel einfrieren?
Ja, die fertig gebackenen Brezeln lassen sich nach dem Auskühlen gut einfrieren und bei Bedarf wieder frisch aufbacken.
- → Welches Mehl eignet sich besonders?
Weizenmehl Type 550 bringt besonders gute Backeigenschaften für einen feinen und lockeren Teig.