
Diese fluffigen Quarkkeulchen erinnern mich an die Nachmittage bei meiner Großmutter in Sachsen, wenn der süße Duft von frischer Zitrone und gebratenem Butterschmalz durch die Küche zog und das ganze Haus zusammenkam. Das Rezept verbindet Kartoffeln, Magerquark und Zitrone zu einer traditionellen Spezialität, die schnell zur Lieblings-Nachspeise wird.
Mein erster Versuch war eine spontane Resteverwertung nach den Feiertagen und seither werde ich regelmäßig gebeten, sie wieder zu machen weil sie allen schmecken.
Zutaten
- Kartoffeln (mehlig kochend): Sie geben dem Teig die richtige Lockerheit und sorgen für Bindung, am besten auf Festigkeit achten und auskühlen lassen, damit sie nicht zu feucht sind
- Magerquark: Sorgt für Saftigkeit und die charakteristische Frische, Quark mit wenig Molke verwenden
- Mehl: Verbindet alle Zutaten, ein leichtes Weizenmehl Typ 450 gibt die beste Struktur
- Zucker: Bringt angenehme Süße ohne zu dominant zu sein
- Eigelb und Ei: Sorgen für Bindung und diese goldene Farbe im Inneren
- Bio Zitrone (Schale): Für Aroma, möglichst unbehandelte Zitronen verwenden
- Prise Salz: Hebt die Aromen hervor, das darf nicht fehlen
- Butterschmalz zum Braten: Gibt den Quarkkeulchen einen feinen Geschmack und macht sie schön knusprig außen
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Kartoffeln garen und vorbereiten:
- Die Kartoffeln gründlich waschen und mit Schale etwa dreißig Minuten in sprudelndem Wasser weichkochen. Danach abgießen, auskühlen lassen und noch lauwarm schälen. Damit erhältst du eine fluffige Basis. Verwende unbedingt mehligkochende Sorten, denn die lassen sich besser verarbeiten und nehmen den Quark gut auf.
- Kartoffelteig anrühren:
- Die ausgekühlten Kartoffeln entweder mit einer feinen Reibe reiben oder durch eine Kartoffelpresse drücken. Je feiner, desto homogener wird nachher der Teig. Die geriebenen Kartoffeln mit dem Magerquark, Mehl, Zucker, Eigelb, Ei und der frisch abgeriebenen Zitronenschale sowie einer Prise Salz in eine große Schüssel geben. Alles zu einem glatten, nicht zu feuchten Teig verkneten. Falls der Teig noch sehr klebrig ist, vorsichtig etwas Mehl dazugeben, bis er sich gut formen lässt.
- Quarkkeulchen formen:
- Aus dem Teig eine etwa vier Zentimeter dicke Rolle formen. Mit einem Messer in zwölf gleichmäßige Stücke teilen. Jedes Stück mit den Händen zu einem flachen Taler drücken. Die Oberfläche darf leicht bemehlt sein, damit nichts klebt.
- Quarkkeulchen braten:
- In einer großen beschichteten Pfanne Butterschmalz bei mittlerer Temperatur erhitzen. Die Quarkkeulchen darin etwa drei bis vier Minuten pro Seite goldbraun backen. Dabei ruhig zwischendurch einmal wenden und bei Bedarf die Hitze anpassen, bis sie außen knusprig und innen noch saftig sind.

Meine absolute Lieblingszutat ist die frisch abgeriebene Zitronenschale. Sie gibt den Quarkkeulchen dieses besondere Aroma und hebt die Süße perfekt hervor. Immer wenn ich die Schale abreihe, kommen Erinnerungen an meine Kindheit auf, als meine Mutter mir erlaubte, die Zitronen aus der Obstschale zu holen und mit der Reibe zu experimentieren. Diese kleine Zutat macht für mich den ganzen Unterschied.
Aufbewahrung und Reste
Quarkkeulchen halten sich luftdicht verschlossen im Kühlschrank etwa zwei Tage. Das Aufwärmen klappt am besten in einer beschichteten Pfanne mit wenig Butterschmalz. So werden sie wieder knusprig und warm. Wenn du vorplanen möchtest, dann einfach die gebratenen Taler leicht abkühlen lassen und in einer Dose einfrieren. Die Stücke können bei Bedarf direkt aus dem Frost im Ofen bei hundertachtzig Grad für zehn Minuten aufgebacken werden.
Zutaten clever ersetzen
Wer keinen Magerquark im Haus hat, kann stattdessen eine Mischung aus Frischkäse und Naturjoghurt probieren. Die Konsistenz wird ähnlich locker und das Aroma bleibt frisch. Auch laktosefreie Produkte funktionieren super. Anstatt Butterschmalz kannst du auch hochwertiges Rapsöl verwenden. Dann werden die Taler etwas leichter.
Klassisch serviert oder kreativ angerichtet
Traditionell werden Quarkkeulchen mit Apfelmus und Zimt serviert. Das passt immer noch am besten. Auch Sahne oder ein Fruchtkompott machen sich hervorragend. Wer es ausgefallener mag, streut noch ein wenig Puderzucker über die Taler oder serviert sie mit frischen Beeren. Am liebsten esse ich sie lauwarm zum Nachmittagskaffee.
Herkunft und kleine Geschichte
Quarkkeulchen stammen ursprünglich aus Sachsen und sind tief in der ostdeutschen Küche verwurzelt. Früher hat man sie oft als Resteverwertung nach dem Sonntagsessen zubereitet, weil gekochte Kartoffeln immer übrig waren. In meiner Familie sind Quarkkeulchen fest mit Winter und Kindergeburtstagen verbunden. Es gab sie jedes Jahr, wenn der erste Schnee gefallen ist.
Saisonale Varianten
Mit frischen Erdbeeren und Minze im Sommer schmecken sie wunderbar leicht. Im Herbst kann man geriebene Äpfel oder Birnen zum Teig hinzufügen. Winterlich werden sie mit Lebkuchengewürz oder Zimt verfeinert.

Diese Quarkkeulchen gelingen immer und zaubern immer ein Lächeln auf jedes Gesicht. Ganz gleich, ob du sie zum ersten Mal machst oder schon seit Jahren in deine Familienküche integrierst.
Fragen & Antworten zur Rezeptanleitung
- → Welche Kartoffeln eignen sich für Quarkkeulchen?
Am besten eignen sich mehlig kochende Kartoffeln, da sie nach dem Kochen leicht zu verarbeiten sind und dem Teig eine lockere Konsistenz verleihen.
- → Wie verhindere ich, dass der Teig zu feucht wird?
Eventuell zusätzlich etwas Mehl unterkneten, um den Teig geschmeidig aber nicht zu klebrig zu machen.
- → Welche Zutat gibt den Quarkkeulchen besonderen Geschmack?
Die fein abgeriebene Zitronenschale sorgt für eine frische, aromatische Note im Teig.
- → Wie lange sollten Quarkkeulchen gebraten werden?
Etwa 3-4 Minuten pro Seite bei mittlerer Hitze, damit sie goldgelb und knusprig werden.
- → Kann man Quarkkeulchen auch kalt genießen?
Ja, sie schmecken frisch aus der Pfanne und auch abgekühlt sehr gut, etwa als Snack für unterwegs.