
Schwäbisches Hutzelbrot ist ein traditionelles Früchtebrot, das in meiner Familie seit Generationen besonders zur Adventszeit gebacken wird. Vollgepackt mit getrockneten Birnen, Feigen, Aprikosen und Nüssen ist es wunderbar aromatisch und bleibt wochenlang frisch. Dieses Rezept verbindet würzige Düfte mit herrlich weichem Teig und sorgt jedes Jahr aufs Neue für Begeisterung am Frühstückstisch und zur Kaffeestunde.
In der Adventszeit war Hutzelbrot für mich immer ein Highlight. Meine Oma hat den Duft geliebt und mir schon als Kind beigebracht, wie wichtig das Einweichen der Früchte ist damit sie schön saftig werden.
Zutaten
- Dörrbirnen oder getrocknete Apfelringe: bringen feuchte Süße und ein ursprüngliches Aroma am besten ungeschwefelt verwenden
- Getrocknete Feigen: sorgen für eine honigartige Tiefe und dezente Knusperkernchen
- Getrocknete Aprikosen: liefern eine fruchtige Säure und weiches Mundgefühl
- Getrocknete Sauerkirschen: geben einen herrlich herben Gegenpol
- Rosinen: sorgen für zusätzliche Süße und Saftigkeit
- Weizenmehl Type 1050: alternativ Dinkelvollkorn oder glutenfreie Mehlmischungen werden nussiger im Geschmack
- Frischhefe oder Trockenhefe: garantieren lockere Konsistenz
- Brauner Zucker: unterstützt das malzige Aroma und bräunt schön
- Salz: als Geschmacksverstärker für die Balance
- Anis: gibt dem Brot ein feines Lakritz- und Weihnachtsaroma
- Fenchelsamen: schenken eine milde Würze
- Haselnüsse: sorgen für ein nussiges Aroma und angenehmen Biss
- Gehackte Mandeln: geben dem Teig noch mehr Struktur und Geschmack
- Rum- oder Bittermandelaroma: für besondere Finesse – unbedingt wenige Tropfen verwenden nicht überdosieren
Schritt-für-Schritt Anleitung
- Das Einweichen der Birnen:
- Die Dörrbirnen für etwa 24 Stunden in reichlich Wasser einlegen. Wenn sie zu schwimmen beginnen, mit einem Teller beschweren damit sie bedeckt bleiben.
- Birnen und Trockenfrüchte vorkochen:
- Birnen samt Wasser im Topf mit Deckel aufkochen und 15 Minuten leicht köcheln lassen. Die restlichen Trockenfrüchte zugeben und nochmals 15 Minuten köcheln lassen. Anschließend alles abkühlen lassen gern im Freien damit es schneller geht.
- Früchte abseihen und Wasser auffangen:
- Wenn die Mischung lauwarm ist alles in ein Sieb geben und das aromatische Früchtewasser auffangen es wird später für den Teig gebraucht.
- Hefe vorbereiten:
- Hefe in etwa 100 ml lauwarmem Früchtewasser auflösen und 15 Minuten ruhen lassen damit sie aktiviert wird.
- Gewürze mörsern:
- Anis und Fenchelsamen im Mörser fein zerstoßen damit sie ihr volles Aroma entfalten können.
- Trockenfrüchte würfeln:
- Die abgekühlten Trockenfrüchte klein schneiden je feiner desto homogener wird das Brot.
- Vorteig ansetzen:
- Das Hefewasser mit dem Mehl und weiteren 200 ml Früchtewasser gründlich verkneten bis ein geschmeidiger Teig entsteht.
- Hauptteig kneten:
- Jetzt alle weiteren Zutaten einschließlich Nüsse und Gewürze dazugeben und den Teig kräftig kneten. Falls nötig mehr Mehl oder Früchtewasser einarbeiten bis der Teig fest und gut formbar ist.
- Teig gehen lassen:
- Den Teig abgedeckt etwa drei Stunden ruhen lassen am besten bei Zimmertemperatur bis er sichtbar aufgegangen ist.
- Formen und ruhen lassen:
- Arbeitsfläche bemehlen Teig in sechs Portionen teilen und längliche Brote formen. Diese erneut abdecken und weitere zwei bis drei Stunden gehen lassen damit sie luftig werden.
- Backen:
- Im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad Ober Unterhitze rund eine Stunde backen. Bei zu starker Bräunung einfach mit etwas Backpapier abdecken.
- Nach dem Backen bestreichen und ruhen lassen:
- Direkt nach dem Backen mit etwas verbliebenem Früchtewasser bepinseln so bleibt das Brot herrlich saftig. Dann unter einem Küchentuch zwei Tage durchziehen lassen für die perfekte Reife.
- Probieren und aufbewahren:
- Das Hutzelbrot kann nach dem Auskühlen pur oder mit Butter genossen werden und bleibt kühl gelagert in einer Box mehrere Wochen frisch.

Ich liebe besonders die Kombination aus getrockneten Aprikosen und Haselnüssen sie machen das Brot für mich einzigartig. Früher stand ich mit meiner Schwester oft am Fenster während das Brot abkühlte und wir konnten es kaum erwarten die erste noch lauwarme Scheibe zu probieren.
Lagerung und Haltbarkeit
Das Früchtebrot bleibt in einer luftdichten Dose oder Frischhaltefolie gut geschützt mindestens vier Wochen frisch. Unbedingt kühl und trocken aufbewahren so behält es seine Saftigkeit und das Aroma. Eingefroren hält es sogar noch länger und kann bei Bedarf scheibenweise aufgetaut werden.
Zutaten-Alternativen
Je nach Geschmack können auch Walnüsse, Macadamia, Pekannüsse oder Paranüsse verwendet werden. Statt Dörrbirnen lassen sich getrocknete Apfelringe sehr gut integrieren. Für die glutenfreie Variante funktioniert feines Buchweizen oder Hafermehl ganz wunderbar und du kannst auch die Trockenfrüchte nach Vorliebe austauschen.
Serviervorschläge
Am besten schmeckt das Brot ganz pur oder klassisch mit frischer Butter. Auch kräftiger Bergkäse oder milder Ziegenkäse passen hervorragend dazu. In dünne Scheiben geschnitten ist Hutzelbrot zudem eine tolle Ergänzung auf jeder weihnachtlichen Kaffeetafel.
Tradition und Bedeutung
Hutzelbrot hat in Schwaben eine lange Tradition und wurde früher immer zur Adventszeit gebacken um die Ernte von Obst und Nüssen zu feiern. Bis heute gehört es für viele Familien zur Vorfreude auf Weihnachten einfach dazu und ist ein wunderbar aromatisches Geschenk aus der Küche.

Häufig gestellte Fragen
- → Welche Trockenfrüchte eignen sich besonders gut?
Am besten passen Dörrbirnen, Feigen, Aprikosen, Sauerkirschen und Rosinen. Alternativ können auch andere Trockenfrüchte verwendet werden.
- → Wie bleibt das Brot lange frisch?
Hutzelbrot hält gut mehrere Wochen, wenn es kühl und trocken gelagert wird, zum Beispiel in einer Brotdose oder Folie.
- → Gibt es glutenfreie Alternativen beim Mehl?
Ja, glutenfreies Buchweizen- oder Hafermehl sowie passende Mehlmischungen eignen sich gut als Ersatz.
- → Welche Nüsse kann man verwenden?
Neben Haselnüssen und Mandeln passen auch Walnüsse, Cashews, Paranüsse, Macadamias oder Pekannüsse.
- → Wie wird das Brot besonders aromatisch?
Anis und Fenchelsamen verleihen eine spezielle Note. Rum- oder Bittermandelaroma sorgt für zusätzlichen Geschmack.