Serviettenknodel einfach selber machen

Vorgestellt in: Die perfekte Ergänzung zu jedem Hauptgericht

Serviettenknodel sind eine traditionelle bayerische Spezialität, die einfach selbst zubereitet werden kann. Für die Zubereitung werden altbackene Brötchen in Würfel geschnitten und mit gedünsteten Zwiebeln, heißer Milch, Eiern und Gewürzen vermengt. Nach einer kurzen Ruhezeit wird der Teig in Servietten oder Frischhaltefolie gewickelt und für etwa 30 Minuten im heißen Wasser gegart. Die fertigen Knödel werden in Scheiben geschnitten serviert und passen hervorragend zu Braten, Gulasch oder anderen Fleischgerichten.

Emilia Becker
Aktualisiert am Fri, 25 Apr 2025 11:33:42 GMT
Zwei gegrillte, mit Zwiebeln garnierte, leicht gebratene Hühnchenstücke auf einem weißen Teller. Merken
Zwei gegrillte, mit Zwiebeln garnierte, leicht gebratene Hühnchenstücke auf einem weißen Teller. | chefkochen.com

Serviettenknödel hautnah erleben! Diese traditionellen bayrischen Knödel begleiten seit Generationen deftige Braten und Schmorgerichte. Das Besondere: Sie werden in einer Serviette oder Folie gedämpft, was ihnen eine zarte, gleichmäßige Textur verleiht.

Als ich zum ersten Mal Serviettenknödel für meine Schwiegereltern zubereitet habe, war ich nervös. Doch ihre Begeisterung hat mich überzeugt und seither gehört dieses Rezept zu unseren Familienfavoriten bei jedem Sonntagsbraten.

Zutaten

  • Altbackene Brötchen: der Schlüssel für perfekte Serviettenknödel – wählen Sie möglichst trockene
  • Zwiebel: verleiht den Knödeln ihren würzigen Grundgeschmack
  • Milch: macht den Teig schön saftig – nehmen Sie Vollmilch für mehr Geschmack
  • Butter: zum Andünsten der Zwiebeln
  • Eier: sorgen für den richtigen Zusammenhalt – Zimmertemperatur ist ideal
  • Petersilie: bringt Frische und Farbe ins Spiel – frisch gehackt schmeckt sie am besten
  • Salz: essenziell für den Geschmack
  • Pfeffer: am besten frisch gemahlen
  • Muskat: eine Prise genügt für das typisch bayerische Aroma – frisch gerieben entfaltet sich das Aroma am besten

Schritt für Schritt Anleitung

Vorbereitung der Brötchen:
Schneiden Sie die altbackenen Brötchen in gleichmäßige große Würfel – etwa 2 cm groß – und geben Sie diese in eine geräumige Schüssel. Die Zwiebel schälen und in möglichst feine Würfel schneiden – je feiner, desto harmonischer wird später der Geschmack.
Zwiebeln anschwitzen und Milch vorbereiten:
Erhitzen Sie die Butter in einem mittelgroßen Topf bei mittlerer Hitze, bis sie leicht schäumt – ohne zu bräunen. Geben Sie die gewürfelten Zwiebeln hinein und dünsten Sie diese glasig für etwa 3 Minuten, ohne sie zu bräunen. Dann die Milch hinzufügen, kurz erhitzen, aber nicht kochen lassen. Mit Salz, Pfeffer und einer feinen Prise frisch geriebener Muskatnuss abschmecken.
Teig zubereiten:
Gießen Sie die heiße Milchmischung über die Brotwürfel. Fügen Sie nun die beiden Eier und die gehackte Petersilie hinzu. Mit einem Holzlöffel alles gründlich, aber vorsichtig vermengen. Die Brotwürfel sollten die Flüssigkeit komplett aufsaugen, aber nicht matschig werden. Lassen Sie den Teig nun 15 Minuten ruhen, damit die Aromen sich verbinden und die Brotwürfel vollständig durchweichen können.
Knödel formen und einwickeln:
Teilen Sie die Masse in zwei gleich große Portionen. Bereiten Sie zwei saubere Stoffservietten oder alternativ doppelte Lagen Frischhaltefolie vor. Legen Sie die Hälfte der Masse länglich in die Mitte jeder Serviette oder Folie. Rollen Sie die Serviette oder Folie von einer Längsseite her auf und drehen Sie die Enden fest zu. Verschnüren Sie die Enden gut mit Küchengarn, um ein Aufgehen während des Garens zu verhindern.
Knödel dämpfen:
Füllen Sie einen großen Topf mit Wasser, so dass die Knödelpakete später vollständig bedeckt sind. Erhitzen Sie das Wasser bis kurz unter den Siedepunkt – es sollte leicht simmern, aber nicht sprudelnd kochen. Legen Sie die eingewickelten Knödel vorsichtig hinein und lassen Sie sie bei geringer Hitze etwa 30 Minuten ziehen. Die Knödel sind fertig, wenn sie beim vorsichtigen Einstechen mit einer Nadel fest, aber nicht mehr teigig sind.
Servieren:
Nehmen Sie die Knödel vorsichtig aus dem Wasser und lassen Sie sie kurz abkühlen. Entfernen Sie die Serviette oder Folie und schneiden Sie die Knödel in gleichmäßige Scheiben von etwa 1 bis 1,5 cm Dicke. Servieren Sie die Scheiben direkt zu Braten, Schmorgerichten oder kräftigen Soßen.
Zwei gegrillte, mit Zwiebeln und Koriander garnierte, in Papier gewickelte Sandwiches auf einem Plate. Merken
Zwei gegrillte, mit Zwiebeln und Koriander garnierte, in Papier gewickelte Sandwiches auf einem Plate. | chefkochen.com

Meine Großmutter schwor immer auf die richtige Brotkonsistenz. Sie sagte, Serviettenknödel sind das perfekte Beispiel für die bayerische Sparsamkeit, weil sie aus altem Brot etwas Köstliches schaffen. Noch heute erinnere ich mich, wie sie die Knödel immer am Vortag vorbereitete, damit die Aromen sich richtig entfalten konnten.

Aufbewahrung und Haltbarkeit

Gekochte Serviettenknödel halten sich im Kühlschrank etwa 2 Tage. Bewahren Sie sie in einem luftdichten Behälter auf. Vor dem Servieren können Sie die Scheiben entweder kurz in heißem Wasser erwärmen oder in etwas Butter in der Pfanne von beiden Seiten anbraten, was ihnen eine leckere Röstung verleiht.

Variationen und Abwandlungen

Der Grundteig lässt sich wunderbar variieren. Probieren Sie einmal fein gewürfelten Speck mit anzubraten, was den Knödeln eine herrlich deftige Note verleiht. Auch fein geschnittene Kräuter wie Schnittlauch oder Thymian passen hervorragend. Für eine vegetarische Variante können Sie angebratene Pilze untermischen.

Serviervorschläge

Traditionell werden Serviettenknödel zu gebratenem oder geschmortem Fleisch wie Rinderbraten, Schweinebraten oder Wild serviert. Die Scheiben eignen sich perfekt zum Auftunken von kräftigen Soßen. Am nächsten Tag können übriggebliebene Knödelscheiben in Butter angebraten und mit Ei und Schnittlauch zu einem köstlichen Frühstück verarbeitet werden.

Kultureller Hintergrund

Serviettenknödel stammen aus der bayerischen und österreichischen Küche, wo sie seit Jahrhunderten traditionell zubereitet werden. Ursprünglich wurden sie tatsächlich in Stoffservietten gedämpft, was ihnen ihren Namen gab. In manchen Regionen werden sie auch als Serviettenklöße, Faderknödel oder Dampfnudeln bezeichnet, obwohl Letzteres eigentlich ein anderes Gericht ist. Sie sind ein perfektes Beispiel für die nachhaltige regionale Küche, da sie eine clevere Verwertung von altbackenem Brot darstellen.

Eine Platte mit zwei Scheiben von Fleisch, die mit Zwiebeln und Sauce garniert sind. Merken
Eine Platte mit zwei Scheiben von Fleisch, die mit Zwiebeln und Sauce garniert sind. | chefkochen.com

Häufig gestellte Fragen

→ Kann ich frische statt altbackene Brötchen verwenden?

Frische Brötchen sind nicht ideal, da sie zu viel Feuchtigkeit aufnehmen. Wenn Sie nur frische Brötchen haben, können Sie diese im Ofen bei niedriger Temperatur trocknen oder über Nacht auslegen.

→ Womit serviert man Serviettenknodel am besten?

Serviettenknodel passen hervorragend zu Braten mit Soße, Gulasch, Wildgerichten oder zu Pilzragout. Sie eignen sich auch gut, um Soßen aufzunehmen.

→ Kann ich die Knodel im Voraus zubereiten?

Ja, Sie können die Knodel am Vortag zubereiten und im Kühlschrank aufbewahren. Zum Aufwärmen eignet sich Dampfgaren oder vorsichtiges Erwärmen in der Mikrowelle.

→ Wie erkenne ich, ob die Knodel fertig sind?

Die Knodel sind fertig, wenn sie fest geworden sind und beim leichten Drücken nicht mehr nachgeben. Die Garzeit beträgt in der Regel etwa 30 Minuten.

→ Kann ich die Knodel einfrieren?

Ja, Serviettenknodel eignen sich gut zum Einfrieren. Am besten bereits in Scheiben geschnitten einfrieren und bei Bedarf schonend auftauen und erwärmen.

Serviettenknodel einfach selber machen

Klassische Serviettenknodel aus altbackenen Brötchen, Zwiebeln und Gewürzen - einfach zubereitet und perfekt als Beilage.

Vorbereitungszeit
25 Minuten
Garzeit
30 Minuten
Gesamtzeit
55 Minuten

Kategorie: Beilagen

Schwierigkeitsgrad: Mittel

Küche: Bayerisch

Ergibt: 4 Portionen (2 Serviettenknödel)

Ernährungsform: Vegetarisch

Zutaten

→ Grundzutaten

01 250 g altbackene Brötchen (ca. 5 Stück)
02 1 Zwiebel
03 250 ml Milch
04 2 EL Butter
05 2 Eier (Größe M)
06 2 EL gehackte Petersilie
07 1 TL Salz
08 Pfeffer nach Geschmack
09 1 Prise Muskatnuss

Anleitung

Schritt 01

Altbackene Brötchen in große Würfel schneiden und in eine Schüssel geben. Zwiebel fein würfeln.

Schritt 02

Butter in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln darin glasig dünsten. Milch zugeben, erhitzen und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.

Schritt 03

Die Milchmischung zusammen mit den Eiern und der Petersilie zu den Brötchenwürfeln geben. Alles mit einem Holzlöffel gründlich vermengen und den Teig 15 Minuten ruhen lassen.

Schritt 04

Die Teigmasse halbieren und jeweils in eine Stoffserviette oder zwei Lagen Frischhaltefolie einwickeln. Die Enden fest zusammendrehen und mit Küchengarn sicher verschließen.

Schritt 05

Wasser in einem großen Topf zum Sieden bringen. Die vorbereiteten Knödel im leicht siedenden Wasser 30 Minuten garen. Nach dem Garen auspacken und in Scheiben schneiden.

Hinweise

  1. Serviettenknödel schmecken besonders gut zu Braten, Gulasch oder anderen Gerichten mit viel Sauce.
  2. Je älter die Brötchen, desto besser gelingen die Knödel, da sie mehr Flüssigkeit aufnehmen können.

Benötigte Utensilien

  • Große Schüssel
  • Topf
  • Holzlöffel
  • Stoffservietten oder Frischhaltefolie
  • Küchengarn
  • Großer Kochtopf
  • Scharfes Messer

Allergie-Informationen

Bitte überprüfe die Zutaten auf mögliche Allergene und konsultiere bei Zweifeln einen Gesundheitsexperten.
  • Enthält Gluten (Brötchen)
  • Enthält Milchprodukte
  • Enthält Eier

Nährwertangaben (pro Portion)

Diese Informationen sind als Richtwerte zu verstehen und sollten nicht als verbindliche Gesundheitsberatung betrachtet werden.
  • Kalorien: 325
  • Gesamtfett: 12.8 g
  • Kohlenhydrate gesamt: 42.5 g
  • Eiweiß: 11.3 g